Augsburg braucht einen besseren, keinen kostenlosen Nahverkehr
Die Forderung des Bürgerbündnis Mobilitätswende nach einem kostenlosen Personennahverkehr (ÖPNV) in Augsburg, lehne ich ab.
Studien belegen: Das bringt nichts
Verkehrswissenschaftliche Studien dazu zeigen, dass bei einem kostenfreien ÖPNV nicht Autofahrer, sondern vor allem Fußgänger und Radfahrer auf Busse und Bahnen umsteigen. Um auch Autofahrer zum Umsteigen zu bewegen, reicht es nicht, einfach Fahrkarten zu verschenken. Nur mit einer echten Vernetzung der verschiedenen Verkehrsträger, vom E-Roller über Taxi, Leihfahrrad, Carsharing bis zum ÖPNV kann es gelingen, Mobilität klimafreundlich, günstig und so bequem zu machen, dass die Menschen das Auto nicht mehr bevorzugen.
Besser: in Mobilitätskonzepte der Zukunft investieren
Statt die Ausgaben für den ÖPNV durch kostenlose Tickets zu erhöhen, muss in die Erforschung neuer Mobilitätskonzepte investiert werden. Augsburg könnte sich als Pilotstadt für autonome Shuttle-Services oder ähnliche innovative Projekte bewerben. Das hätte mit zukunftsfähiger Mobilität deutlich mehr zu tun.
Die Entwicklung zukunftsfähiger Mobilität kostet aber viel Geld. Vor diesem Hintergrund wäre es Irrsinn, den ÖPNV kostenlos zu machen.
Unreralistische Finanzierungsvorschläge
Vom Vorschlag, Pendlerpauschale und Dienstwagenregelungen abzuschaffen und damit den kostenlosen ÖPNV zu bezahlen – allein in Augsburg ca. 58 Mio. € – halte ich deshalb nichts.
Das Klingt bei oberflächlicher Betrachtung toll, wäre aber rechtlich ohnehin umsetzbar. Aber selbst, wenn durch die von der Initiative vorgeschlagenen Maßnahmen staatliche Gelder frei würden, sollten diese besser für die Entwicklung einer zukunftsfähigen Mobilität als für kostenlosen ÖPNV ausgegeben werden.